Betriebliche Konfliktberater zertifiziert

(Wismar) Am Dienstag, dem 29. März 2011, bekamen die Teilnehmer der Weiterbildung zum betrieblichen Konfliktberater ihre Abschlusszertifikate aus den Händen des Prorektors für Bildung der Hochschule Wismar, Prof. Dr. rer. pol. Kai Neumann, überreicht. Diese Weiterbildung erfolgt im Rahmen einer Kooperation, die 2010 zwischen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Wismar und dem nationalen Bildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) vereinbart wurde.

Sie kommen aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und der Hansestadt Hamburg, um an den Lehrveranstaltungen des vierten Moduls ihres Weiterbildungslehrganges teilzunehmen. „In insgesamt zwölf Tagen – hier auf dem Wismarer Campus fanden die letzten zwei Zertifizierungstage statt – haben drei Teilnehmerinnen und vier Teilnehmer ein intensives Programm absolviert“, so Prof Dr. rer. pol. Anton Hahne, Organisator und Referent des Kurses. Ethische und rechtliche Aspekte des Konfliktmanagements waren ebenso Bestandteil des Programms wie die innerbetrieblichen Regelungen mit dem Ziel der Konfliktprävention. Vor allem fand ein intensives Training in Konfliktmoderation und  –management statt. Über den Einsatz der erworbenen Kenntnisse in der Praxis wurde abschließend ausführlich diskutiert.

Annette Rehbock, die Organisatorin auf Seiten des Bildungswerks, zeigte sich hocherfreut über die freundliche Aufnahme an der Hochschule: „Dies schafft Brücken zwischen der beruflichen Weiterbildung und dem wissenschaftlichen Studium, ein erster Einstieg  für bisher hochschulferne Arbeitnehmer, die zukünftig vielleicht  ein Studium aufnehmen wollen.“ Die Hochschule ist umgekehrt an intensiven Praxiskontakten interessiert. Klaus Peter Mitzkat, langjähriges Betriebsratsmitglied der ThyssenKrupp Steel Europe (TKSE) AG hat daher schon fest eingeplant, als Gastreferent an die Hochschule zurückzukommen, um über die Einführung eines Konfliktmanagementsystems zu berichten. In personalintensiven Hochtechnologiekonzernen – die TKSE AB  beschäftigt allein am Standort Duisburg rund 13.000 Mitarbeiter – ist ein professioneller Umgang mit betrieblichen Konflikten im Interesse aller Beteiligten.

Prof. Hahne sieht darin vor allem die gewandelte Rolle von Arbeitnehmervertretern: „Betriebs- und Personalräte  werden immer häufiger in Funktionen des sogenannten Co-Managements gebraucht.“ Dort vertreten sie nicht nur Gewerkschaftsinteressen sondern sind die zentrale stabilisierende Kraft in Veränderungsprozessen. Während die Perspektive des Managements häufig an kurzfristigen börsenrelevanten Ergebniszahlen orientiert ist, sorgen Betriebsräte für Kontinuität und langfristige Stabilität. „So ist auch der Umgang mit Konflikten geprägt vom Wunsch, zu nachhaltigen Lösungen zu kommen – egal ob es sich um Konflikte zwischen Kollegen, Abteilungen oder zwischen Hierarchiestufen im Unternehmen handelt“, betont Hahne. Die Fakultät für Wirtschaft wird diese Bemühungen weiterhin unterstützen und erhofft sich eine rege überregionale Beteiligung an zukünftigen Weiterbildungen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Professor Dr. Anton Hahne, Tel.: 03841 753-808 bzw. E-Mail: anton.hahne@hs-wismar.de.


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