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Czernowitzer Dichterzeilen im Stadtbild

Steffi Manusch (links), DAAD Sprachassistentin an der Jurij-Fedkowitsch-Universität Tscherniwzi, dolmetscht während der Zwischenpräsentation zwischen den deutschen und ukrainischen Teilnehmern mit den betreuenden Professoren Valentin Rothmaler und Tobias Mißfeldt (rechts) als aufmerksame Zuhörer.

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v.l.n.r. Steffi Manusch, DAAD Sprachassistentin an der Jurij-Fedkowitsch-Universität Tscherniwzi, Laura Funck (Architektur-Studentin an der Hochschule Wismar) und Prof. Valentin Rothmaler im Gespräch über die ersten Entwürfe während einer Zwischenpräsentation des Projektes „Die toten Dichter leben noch“.

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Steffi Manusch, DAAD Sprach-assistentin an der Jurij-Fedkowitsch-Universität Tscherniwzi, und Jurij- Danylo Sementsov, der an der ukrainische Fedkowitsch-Universität Tscherniwzi Architektur-studiert, diskutieren über die ersten Entwürfe im Rahmen ihrer Projektarbeit.

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(Lübeck/Wismar) Am Freitag, dem 31. Oktober 2014, präsentieren zwischen 14:00 und 16:00 Uhr rund zwanzig Studierende der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar und des Zentrums Gedankendach der Jurij-Fedkowitsch-Universität Tscherniwzi (Ukraine) ihre Entwürfe und Ideen des Workshops "Die toten Dichter leben noch - Architektur und Literatur, Bürger und ihre Stadt im demokratischen Dialog" in einer Ausstellung im Lübecker Gymnasium Johanneum). Anhand von Modellen, Plakaten und Filmbeiträgen werden stadtplanerische Konzepte gezeigt, die das Erbe von berühmten verstorbenen Czernowitzer Dichtern in den Fokus rücken. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung der Entwürfe ist bis zum 14. November 2014 zu den üblichen Geschäftszeiten geöffnet.

Seit Samstag, dem 18. Oktober 2014, entwickeln die angehenden Architekten, Literaturwissen-schaftler und Grafiker aus Deutschland und der Ukraine in einem zweiwöchigen Workshop stadtplanerische Konzepte des Gedenkens. Einzelne Gedichte von berühmten verstorbenen Czernowitzer Dichtern, wie Paul Celan, Selma Meerbaum-Eisinger oder Immanuel Weissglas, sollen im Stadtbild der traditionsreichen Hauptstadt der Bukowina im Karpatenvorland nahe der rumänischen Grenze in den vier Sprachen Ukrainisch, Deutsch, Rumänisch und Russisch integriert werden.

Erst zur Monarchie Österreichs, dann zu Rumänien und der Sowjetunion gehörend, leben heute über 240.000 Einwohner in der ukrainischen Stadt Czernowitz. Noch vor dem Ersten Weltkrieg hatte sich eine deutschsprachige Kulturtradition in der heutigen Hauptstadt der Oblast Tscherniwzi entwickelt. Czernowitz bestand aus einer multikulturellen Stadtbevölkerung, darunter Juden, Deutsche, Rumänen, Ukrainer und Polen. Neben einem Theater und einer Universität waren auch deutsche Schulen und ein deutsches Pressewesen entstanden. In dieser Zeit bildete sich eine Gruppe deutschjüdischer Literaten, als dessen Mentor Alfred Margul-Sperber gilt.

Welche Dichter bis zum zweiten Weltkrieg in Czernowitz gelebt haben und warum sie die Stadt verlassen mussten, sind nur zwei von zahlreichen anderen Fragen, welche es im Vorfeld durch die Studierenden zu beantworten galt. Recherchiert wurde beispielsweise auch in wie weit die Vielsprachigkeit der Stadt die Literatur beeinflusste. Unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten von Gedichten und Zitaten im öffentlichen Raum wurden zudem vorbereitend in den zwei Exkursionen nach Lübeck und Hamburg betrachtet. Insgesamt acht Studierende aus den Studiengängen Architektur Bachelor und Master der Hochschule Wismar nahmen an dem Workshop teil: Laura Franck, Christian Grätsch, Tomasz Grygiel, Lennard Kaufmann, Paula Kemink, Felix Kottruff, Lina Lohrenscheit und Jan-Eric Schmidt.

Sie werden durch zwei Professoren des Studienganges Architektur der Hochschule Wismar, Valentin Rothmaler und Tobias Mißfeldt, sowie durch Mitglieder des ArchitekturForumLübeck e.V. und Dozenten des Zentrums Gedankendach der Jurij-Fedkowitsch-Universität Tscherniwzi fachlich betreut. Ausgehend vom ArchitekturForumLübeck e.V. wird das Austauschprojekt durch das Sonderprogramm „MEET UP! Deutsch-Ukrainische Jugendbegegnungen" der "Europeans for Peace" und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes Deutschlands gefördert.

Es ist laut ArchitekturForumLübeck e.V. geplant die Ausstellung im Frühjahr 2015 in der freien Kreisstadt Czernowitz zu zeigen und die entstandenen Ergebnisse an die dortige Stadtverwaltung zu übergeben.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an Professor Valentin Rothmaler, Telefon: 03841 753-793 bzw. E-Mail: valentin.rothmaler@hs-wismar.de.

Pressestelle / Kerstin Baldauf


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