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Kleines Großgerät eingeweiht

Prof. Dr. Andreas Ahrens, Prof. Dr. Ingo Müller und Prof. Dr. Steffen Lochmann demonstrieren die Einsatzmöglichkeiten des neu beschafften Netzwerkanalysegerätes am Beispiel einer Antenne, die im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Hochschule Wismar entwickelt wurde. Quelle: Hochschule Wismar

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(Wismar) Am Mittwoch, dem 16. März 2016, feierte die Fakultät für Ingenieurwissenschaften technischen Zuwachs: ein hochmodernes Netzwerkanalysesystem. Es wird bei der nachrichtentechnischen Ausbildung von Studierenden und vor allem im Rahmen komplexer Aufgabenstellungen in zentralen Laboreinheiten des Bereich Elektrotechnik und Informatik zum Einsatz kommen. Die Finanzierung des Großgerätes in Höhe von 150.000 Euro erfolgte zu 100 Prozent aus Investitionsmitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Der Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Prof. Dr.-Ing. Ingo Müller, betonte aus Anlass der Einweihungsfeier, dass auch die Anschaffung dieses Großgerätes dank der gemeinsamen Anstrengungen der in der Forschungsgruppe arbeitenden Professoren und Mitarbeiter möglich wurde.

Das Netzwerkanalysesystem, ein 25 Zentimeter hoher Kasten, 60 Zentimeter breit und 60 cm tief, wird deshalb als Großgerät bezeichnet, weil er mit einer Anschaffungssumme von 150.000 Euro über dem in einer Bund-Länder-Vereinbarung festgelegten Wert von 100.000 Euro liegt. Die mit unscheinbarem Grau gefärbte Hülle verbirgt Hightech der Hochfrequenztechnik. Mit diesem Gerät können sich nun die Fachleute des Bereiches Elektrotechnik und Informatik auf die gezielte Suche nach optimalen elektronischen Schaltungen begeben, die dem Anspruch genügen Signale im Frequenzbereich bis zu 26,5 Gigahertz möglichst verlustfrei zu übertragen. Selbst Module, deren Höchstfrequenzeigenschaften bei der Lichtwellenleiterübertragung kritisch sind, wie zum Beispiel Laserdioden, Modulatoren oder Empfänger können untersucht werden. Zum Vergleich: 26,5 Gigahertz sind rund das Zehnfache der derzeit in Handys verwendeten WLAN-Standardfrequenzen.

Neben Bestimmung des Frequenzganges können auch kompliziertere Messungen wie Intermodulationsverzerrungen oder vector- und scalarkalibrierte Konvertermessungen vorgenommen werden. Gegenstand dieser Messungen sind fast alle Komponenten der Nachrichtentechnik, d. h. Leiterplatten, Antennen, Verstärker sowie komplette Übertragungskanäle, sowohl per Funk als auch über Kabel. Aus dem Ergebnis der Analyse können die Wissenschaftler und Studierenden Empfehlungen für die Dimensionierung und Fertigung von elektronischen Baugruppen geben. Ein solche Empfehlung kann bedeuten, dass kleinste Baugruppen entwickelt werden müssen, um höchste Frequenzen möglichst verlustfrei übertragen zu können, die die Produktionskosten erhöhen könnten. Der Vorteil kleinster Baugruppen liegt jedoch darin, dass sie in Minigeräten, wie zum Beispiel Handys Platz finden.

Für die nachrichtentechnische Ausbildung von Studierenden bedeute der Einsatz des Großgerätes innerhalb von Praktika die Verwendung modernster Komponenten, wie die neueste WLAN-Technik, Radartechnik oder Module der Lichtwellenleitertechnik.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr.-Ing. habil. Steffen Lochmann, Tel.: (03841) 753-72 49 bzw. E-Mail: steffen.lochmann@hs-wismar.de, der am Bereich Elektrotechnik und Informatik der Fakultät für Ingenieurwissenschaften Kommunikationssysteme und Hochfrequenztechnik lehrt.

Pressestelle / Kerstin Baldauf


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