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Neues Ingenieur-Merkblatt zu Injektionsmittel-Abdichtungen

(Wien/Wismar) Im Rahmen der 18. Wiener Sanierungstage hat Prof. Dr. Helmuth Venzmer, Hochschule Wismar, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, ein neues Ingenieur-Merkblatt zur Thematik „Injektionsmittel-Horizontalabdichtungen“ vor Ingenieuren, Architekten, Prüfingenieuren und Denkmalpflegern vorgestellt. Dieses Merkblatt ist unter seiner Federführung und unter Mitwirkung von mehr als 30 Vertretern aus dem In- und Ausland, Hochschulen, Forschungsinstituten und der Praxis in rund siebenjähriger Arbeit entstanden.

Viele Aspekte der Entwicklung, Herstellung, Prüfung und Verarbeitung am Denkmal sind im Ingenieur-Merkblatt ebenso zusammengestellt wie die Untersuchungsmethoden, die Sachverständige im Rahmen von Beweissicherungen vornehmen sollten, um die Qualität einer Abdichtung beurteilen zu können. Die Wismarer Arbeitsgruppe von Prof. Venzmer hat einen substanziellen Beitrag zum Ingenieur-Merkblatt geleistet, indem sie ein Laborprüfkonzept entwickelt, verfeinert und anwendungsreif gemacht hat. Mit diesem Laborprüfkonzept können Bautenschutzfachbetriebe ihre Produkte untersuchen lassen, um ein Zertifikat zu bekommen. Entscheidend ist dabei, wie gut sich ein Injektionsmittel im Kapillarraum ausbreiten kann und ob sich durch die Anwendung des Injektionsmaterials das kapillar bedingte Saugvermögen – ausgewiesen durch den Wasseraufnahmekoeffizienten – soweit reduziert, dass sich ein Wasser abweisendes Verhalten in der Injektionsmittelzone einstellt.

Weiterhin konnte die Arbeitsgruppe im Zuge eines durch die Europäische Union geförderten Forschungsprojekts, an dem Partner aus Ungarn, Italien und Österreich sowie aus zehn Praxisbetrieben teilnahmen, Methoden entwickeln, mit denen auf möglichst zerstörungsfreiem Wege die „Abdichtungsqualität“ quantitativ bewertet werden kann. Schlussfolgernd daraus ist zu empfehlen, am Bauwerk nur solche Injektionsmittel zur Mauerwerkssanierung einzusetzen, die ein Zertifikat besitzen. Das Dahlberg-Institut e.V., das im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte mit der Hochschule Wismar zusammenarbeitet, ist in der Lage derartige Untersuchungen für Produkte durchzuführen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. habil. Helmuth Venzmer, Hochschule Wismar, Tel. 03841-753231 bzw. helmuth.venzmer@hs-wismar.de.


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