Produktionsabläufe automatisieren

Zertifikate bezeugen die erfolgreiche Teilnahme der 12 Schülerinnen und Schüler des Wismarer Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums an einem Mechatronik-Projekt der Hochschule Wismar.

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(Wismar) Seit März diesen Jahres nahmen sechs Schülerinnen und sechs Schüler der 11. und 12. Klassen des Wismarer Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums an einem Mechatronik-Projekt der Hochschule Wismar teil. In diesen vier Monaten beschäftigen sich die Gymnasiasten in Gruppen sowohl mit grafischer Programmierung als auch der Einrichtung einzelner Modellstationen sowie deren Vernetzung. Die Vorstellung ihrer Arbeitsergebnisse vor der Schulleiterin, Lehrerinnen, Mitschülern und wissenschaftlichen Mitarbeitern der Hochschule und natürlich dem Professor am Freitag, dem 14. Juni 2013, war eine beeindruckende Präsentation ihres an der Hochschule erworbenen Wissens, der erfolgreichen Verknüpfung von Einzellösungen und der Fähigkeit des gemeinsamen zielorientierten Arbeitens im Team. Geleitet wird das anspruchsvolle Projekt von Prof. Dr.-Ing. Martin Krohn, der unter anderem Mess-, Steuer- und Regelungstechnik am Bereich Maschinenbau-/Verfahrens- und Umwelttechnik der Fakultät für Ingenieurwissenschaften lehrt. Von Seiten des Gymnasiums engagiert sich die Physiklehrerin Astrid Fröck für die wissenschaftliche und praxisorientierte Wissensvermittlung in den hervorragend ausgestatteten Laboren auf dem Campus.

Das gymnasiale Schülerprojekt ist Teil des breit angelegten Kurses "Angewandte Naturwissenschaften". Im Rahmen dessen haben sich die Schüler unter anderem bereits mit dem Thema "Brückenbau" am Gerhart-Hauptmann-Gymnasium (GHG) beschäftigt. Im aktuellen Projekt "Automatisierung von Modellproduktionsstrecke mittels LabView" erhalten die Nachwuchswissenschaftler auf Zeit einen Einblick in das hochaktuelle Thema der Prozessautomatisierung. Zu Beginn, im März und April, nahmen sie an einem Einführungskurs in die grafische Programmierung mit der Software "LabView" teil. „Wir wollen ja keine Informatiker werden. Aber ein bisschen was müssen wir darüber wissen“, wirft Professor Krohn während der ersten Übung ein und erklärt den Schülern unter anderem den Unterschied zwischen Syntaxfehlern und logischen Fehlern. Gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Mohamed Ibn Mounajjim zeigt er, wie man in einem riesigen Programm Fehler finden kann, dass eine Kontexthilfe ein schnelles Lokalisieren ermöglicht und Farben von grafischen Elementen bestimmte Datentypen darstellen. Damit gelingt es den Gymnasiasten schnell ein eigenes Blockdiagramm zu erstellen und damit eine Temperaturregelung zu realisieren. Weitere Teilprogramme werden erstellt und sogar Symbole dafür entworfen. „Es ist schon ziemlich anspruchsvoll, was der Professor uns bietet und von uns erwartet. Deshalb ist es gut, dass wir ihn immer gleich direkt fragen und verschiedene Ideen ausprobieren können“, meint Tilla Kross.

Die theoretischen Kenntnisse konnten die 16- und 17-Jährigen vor Ort auf dem Wismarer Campus gleich praktisch anwenden. In Gruppen von jeweils zwei Schülern wurden einzelne Stationen des Modells einer Produktionsstrecke "zum Laufen gebracht". Noch anspruchsvoller gestaltete sich der zweite Teil des Kurses. Denn nun sollten die einzelnen Stationen so vernetzt werden, dass eine komplette Taktstraße entsteht. Diese sollte ein Produkt automatisch fertigen, prüfen und einlagern. Praktische Tests mit Erfolgserlebnissen, aber auch leicht zu erkennenden und zu beseitigenden Fehlfunktionen, Diskussionen in kleinen Gruppen, Programmanpassungen und alle Gruppen umfassende Abstimmungen führten zum erfolgreichen Lösen der komplexen Aufgabe.

Das Besondere an diesem Projekt ist die interdisziplinäre Vernetzung der ingenieurwissenschaftlichen Einzeldisziplinen Maschinenbau, Automatisierungstechnik und Informatik, wie sie immer stärker in der Industrie zu beobachten ist. Ganz im Sinne ihres Leitbildes wird die Hochschule Wismar diesen wirtschaftlichen Anforderungen nicht nur in der Lehre gerecht. Um auch den Nachwuchs an diese komplexen Denk- und Handlungsweisen heranzuführen, ist die Unterstützung der regionalen Gymnasien auch weiterhin  Kernbestandteil der Studienwerbung. So haben sich beispielsweise die Schüler des GHG in Projektkursen der vergangenen beiden Jahre im Bereich Bauingenieurwesen der ingenieurwissenschaftlichen Fakultät mit dem Energieausweis des GHG und dem Thema Verkehrsphysik beschäftigt. In Arbeitsgemeinschaften und Schülerpraktika können sich die Schüler nun auch mit so spannenden Disziplinen wie dem Maschinenbau, der Verfahrens- und Umwelttechnik, der Mechatronik, der Automatisierungstechnik und der Informatik vertraut machen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an den Mitarbeiter für Schulkooperation an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Dipl.-Ing. Niels Nikolaisen, Telefon: 03841 753-7 510 bzw. E-Mail: niels.nikolaisen@hs-wismar.de.


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