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Profitieren Arbeitnehmer, wenn der Berater in den Betrieb kommt?

Am Freitag, dem 20. November 2009, findet an der Hochschule Wismar die Fachtagung „Beratung und Arbeitnehmerinteressen“ statt. Zur abschließenden öffentlichen Podiumsdiskussion, die um 16:00 Uhr in Haus 1, Hörsaal 201, beginnt, lädt die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Interessierte - sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer - herzlich ein.

Der erste Teil der Fachtagung richtet sich an Experten aus dem Beratungsbereich, wobei das Spektrum der Themen vom Outsourcing betrieblicher Sozialarbeit über die arbeitsrechtliche Beratung bei Mobbing sowie die Beratung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis zum Arbeitslosen im Spannungsfeld vielfältiger Interessen reicht. Professor Dr. rer. pol. Anton Hahne konnte für diese Tagung namhafte Referenten aus Berlin, Kiel und Schwerin gewinnen.

Beratung im betrieblichen Kontext zielt auf die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens ab. Externe Beratung dient etwa dem Wissens-Transfer zur Optimierung von Betriebsabläufen, zur Rationalisierung der Organisationen und zur Anpassung an den Markt. Die Interessen der Mitarbeiter stehen dabei aber nicht an erster Stelle. „Auch wenn Beratung zum Beispiel in der Personalentwicklung auf den einzelnen Mitarbeiter fokussiert und in der professionellen Organisationsentwicklung der Einzelne nicht einfach „Opfer“ von Veränderungsprozessen wird, so stellt sich doch die Frage, ob persönliche Interessen überhaupt adäquat wahrgenommen und berücksichtigt werden“, so Prof. Hahne. Er weist außerdem darauf hin, dass man aus einer politischen Perspektive ferner nach der grundsätzlichen Durchsetzungsmacht auf Arbeitnehmerseite fragen kann, wenn Beratungsvorgänge dem Einfluss betrieblicher Mitbestimmung weitgehend entzogen sind. Allein durch diesen thematischen Rahmen dürfte für ausreichend Gesprächsstoff gesorgt sein, der im Rahmen der öffentlichen Podiumsrunde unter der Leitung von Professorin Dr. jur. Sabine Mönch-Kalina diskutiert werden wird. Die Sozialrechtlerin und Expertin für Fragen des sozialen Managements war als Leiterin der Rechtsabteilung des Universitätsklinikums Rostock tätig, bevor sie 2003 dem Ruf an die Hochschule Wismar, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, folgte.

Während also am Vormittag Einzelthemen die Experten beschäftigen werden, wird am Nachmittag vor einem öffentlichen Publikum allgemein nach der Befindlichkeit von Mitarbeitern in Zeiten der Krise gefragt: Kann denn überhaupt in den diskutierten Prozessen externer Beratung die Artikulation und Förderung von Mitarbeiterinteressen gestärkt werden? Können sie sich Gehör verschaffen? Geht es um sie – oder geht es um ganz andere Dinge, etwa um eine gute Presse oder um die Eitelkeiten der Vorstandsetage? Auch für die Podiumsdiskussion konnte der Tagungsleiter Prof. Dr. Anton Hahne, der an der Hochschule Wismar Verhaltenswissenschaften lehrt, praxiserfahrene Fachleute begeistern. Dazu gehören die beiden Hamburger, die Dipl-Psych. Bärbel Bracker, die in der Beratung und Förderung Arbeitssuchender tätig ist, sowie der Account Manager Wilfried Fuchs, der auch als freiberuflicher Unternehmensberater und Coach arbeitet. Ebenfalls im Podium Platz nehmen werden die Soziologen Annette Rehbock und Frank Meissner. Mit Frau Rehbock konnte die Leiterin des bundesweiten  Kompetenzzentrums Methoden- und Sozialkompetenz beim DGB Bildungswerk e.V. aus Düsseldorf gewonnen werden. Frank Meissners Arbeitsschwerpunkte sind Arbeits- und Industriesoziologie sowie Arbeitszeitforschung. Er arbeitet seit 2007 im Projekt des Deutschen Gewerkschaftsbundes „Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten“ und führt ständig Beratungen durch. Auch Thomas Weiß, Arbeits- und Sozialrechtler mit eigener Kanzlei in Kiel und bis 2008 Hochschullehrer an der Fachhochschule im Deutschen Roten Kreuz, Göttingen, wird sich aktiv in die Podiumsdiskussion einbringen. Besonders freut sich Prof. Hahne über den Besuch aus einer Nachbarhochschule. Die Professorin für Beratung an der Schweriner Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Birgit Wiese, wird ebenfalls auf dem Podium vertreten sein. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die soziale Beratung zur Förderung der Beschäftigungs- und Arbeitsfähigkeit.

Die Teilnahme an der Podiumsdiskussion ist kostenfrei. Gäste sind willkommen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an den Leiter der Fachtagung, Prof. Dr. rer. pol. Anton Hahne, Tel.: 03841 753-808 bzw. E-Mail: anton.hahne@hs-wismar.de.


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