Schadstoffe im Alltag

Prof. Dr. Manfred Sellner während der Arbeit an einem berührungsempfindlichen Bildschirm, über den ein Fermenter gesteuert werden kann.
Quelle: Hochschule Wismar

Bild herunterladen

Um Vergiftungsfälle und um den täglichen unbewussten, aber auch bewussten Umgang mit Schadstoffen sowie vor allem um grundlegende Zusammenhänge aus der Giftlehre wird es in der nächsten Senioren-Uni-Vorlesung der Hochschule Wismar gehen. Diese beginnt am Freitag, dem 5. Juni 2009, um 15:00 Uhr im Haus 1, Hörsaal 101. Referent wird Prof. Dr. Manfred Sellner sein.

"In unserem  täglichen Leben begegnen wir auf vielfältige Weise Schadstoffen. Dies können Schadstoffe natürlichen Ursprungs sein, beispielsweise von Pilzen und Bakterien in verdorbenen Lebensmitteln“, so Prof. Manfred Sellner, Professor für Biochemie und Biotechnologie an der Hochschule Wismar. Aus seiner Sicht zahlenmäßig bedeutsamer sind die bis zu 200.000 akuten Vergiftungsfälle, die durch unsachgemäße Anwendung von Haushaltsmitteln verursacht werden. Allerdings endet  glücklicherweise nur ein Bruchteil von ihnen tödlich. Einige Schadstoffe werden bewusst im Wohnumfeld eingesetzt. Egal, ob als Pflanzenschutzmittel, Insektenvernichtungsmittel oder zur Konservierung von Materialien, bei der Anwendung muss stets darauf geachtet werden, sich dabei nicht selbst zu schädigen. Wieder andere Schadstoffe werden sogar als Genussmittel aufgenommen, manchmal in zu großen Mengen.

An einigen ausgewählten Beispielen wird der Senioren-Uni-Dozent demonstrieren, welche Schadstoffe sich in Dingen befinden, mit denen Menschen täglich in Kontakt kommen. Diese Informationen und Hinweise sollen helfen, dass die Schadstoffe bewusster wahrgenommen werden, um dann ihren Einfluss zu minimieren. Selbstverständlich wird der Experte grundlegende Zusammenhänge aus der Toxikologie, also der Giftlehre, aufzeigen. Die Unterscheidung verschiedener Wirkungen, daraus ableitbarer Grenzwerte, Risikobewertungen und zu beachtende Expositionsquellen werden in einem Überblick vorgestellt. Waren doch Ende 2008 etwas mehr als 39 Millionen synthetische und natürliche chemische Verbindungen bekannt, von denen etwa ein Prozent technisch produziert und angewendet werden. Und nach Paracelsus kann jeder Stoff in Abhängigkeit von der Dosis giftige Wirkungen verursachen.

Seit dem Wintersemester 1996 ist Manfred Sellner als Professor an Hochschule Wismar für das  Lehrgebiet Biochemie/Biotechnologie tätig, insbesondere im Studiengang Verfahrens- und Umwelttechnik. Sowohl in seiner Diplomarbeit als auch in der Doktorarbeit, die er 1985 erfolgreich an der Technischen Universität Darmstadt verteidigte, war die Entwicklung von biologischen Methoden Thema, um die Wirkung von Chemikalien in der Umwelt zu bewerten. Von 1986 bis 1996 war Prof. Sellner als Sachgebietsleiter für „Bodenbelastungen, feste Abfallstoffe, Biologie und Gentechnik“ in der Anstalt für Hygiene tätig, dem späteren Fachamt für Umweltuntersuchungen der Umweltbehörde Hamburg. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet er in verschieden DIN-Normausschüssen und Expertengremien beim Umweltbundesamt mit, um biologische Untersuchungsmethoden zu standardisieren damit die Belastung und Wirkung von Schadstoffen im Umweltbereich, insbesondere im Medium Wasser erfasst und bewertet werden kann.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt telefonisch (03841 753-574) oder per E-Mail (seniorenuni@hws.hs-wismar.de)an die Organisatoren der Senioren-Uni Wismar. Das gesamte Programm finden auf der Website www.seniorenuni-wismar.de.


Zurück zu allen Medieninformationen