Sollte der Investoren-Einfluss im deutschen Fussball begrenzt werden?

Die sogenannte 50+1-Regel soll im deutschen Profifußball den Einfluss von Investoren begrenzen. Um dies zu ermöglichen, soll die Mehrheit der Stimmrechte (50+1) einer ausgegliederten Spielbetriebsgesellschaft beim Verein verbleiben. Die Mehrheit der Kapitalanteile kann an Investoren veräußert werden. Aufgrund dieser Regel wurden im deutschen Profifußball bislang Übernahmen von Klubs durch Investoren unterbunden. Ausnahmen von der Regel sind möglich, sofern ein Investor seit mehr als 20 Jahren den Fußballsport des Vereins ununterbrochen und erheblich gefördert hat. Einerseits erfährt die 50+1-Regel großen Zuspruch, andererseits ist sie seit einigen Jahren Gegenstand intensiver Diskussionen.

Um Fußballfans die Möglichkeit zu geben, deren Meinungen in die Diskussion mit einzubringen, befragen Wissenschaftler der Universität Leipzig und Hochschule Wismar Fußballfans von Klubs der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und der Regionalligen. „Im Rahmen meiner Promotion führe ich eine stakeholderorientierte Untersuchung zur 50+1-Regel durch. Vor kurzem habe ich aktuelle und potentielle Investoren befragt. Die aktuelle Untersuchung fokussiert die Meinungen der Fußballfans. Wir möchten herausfinden, welche Argumente für eine Beibehaltung bzw. Aufhebung der Regel aus ihrer Sicht existieren“, berichtet Sebastian Björn Bauers, Doktorand der Universität Leipzig und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Wismar. Prof. Dr. Gregor Hovemann, Inhaber der Professur für Sportökonomie und Sportmanagement an der Universität Leipzig, fügt hinzu: „Mit Hilfe der Befragungsergebnisse wollen wir die Hintergründe von Interessendivergenzen unterschiedlicher Stakeholder-Gruppen beschreiben sowie die Bemühungen um die Erarbeitung einer zukünftigen regulatorischen Lösung unterstützen."

Bis zum 10. September haben Fußballfans die Möglichkeit, online an der Befragung teilzunehmen: www.unipark.de/uc/50    

Kontakt
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Sebastian Björn Bauers, per E-Mail: sebastian.bauers@hs-wismar.de.


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