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Wismarer Professor erstmals Opponent in Kuopio

Hauptakteure bei der Verteidigung an der Universität Ostfinnland in Kuopio: Kustos Prof. Dr. Juhani Laurinkari (li), Tobias Ruhnke (mi) und Opponent Prof. Dr. Andreas von Schubert (re) im Rahmen des deutsch-finnischen Doktorandenprogramms

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(Wismar) Am Freitag, dem 21. März 2014, hat Prof. Dr. rer. pol. Andreas von Schubert als erster Professor der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Hochschule Wismar an der Universität von Ostfinnland „University of Eastern Finland“ als Opponent in einem Promotionsverfahren mitgewirkt. Das Verfahren in Finnland wurde an der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften von Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Juhani Laurinkari geleitet. Promoviert wurde Tobias Ruhnke, der sich in seiner Dissertation dem sozialpolitischen Thema „Innovationsstrategien aus Sicht von Marktorientierung und sozialer Verantwortung“ widmete. Was für Herrn Ruhnke einen ganz persönlichen Höhepunkt darstellt, ist für die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ein Meilenstein auf dem Weg zur Etablierung als international anerkannter Partner bei Promotionen.

Da das Promotionsrecht in Mecklenburg-Vorpommern, wie in den meisten deutschen Bundesländern, den Universitäten vorbehalten ist, pflegt die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Hochschule Wismar für exzellente Absolventen ein Verfahren zur kooperativen Promotion zusammen mit der renommierten Universität von Ostfinnland in Kuopio.

Zum zweiten Mal hat sich mit Tobias Ruhnke ein Doktorand aus Wismar dem, in Kuopio üblichen, Prozedere gestellt und wurde erfolgreich promoviert. Die Arbeit zum Thema „Innovationsstrategien aus Sicht von Marktorientierung und sozialer Verantwortung“ wurde an der Universität in Kuopio eingereicht und am Freitag verteidigt.

An finnischen Universitäten haben Promotionen einen sehr hohen Stellenwert, weil sie dort die höchste Qualifikationsstufe für eine Universitätsprofessur sind. Es ist daher für Professorinnen und Professoren eine hohe akademische Ehre, die abschließende mündliche Prüfung als wissenschaftlicher Opponent des Kandidaten durchzuführen. Die Hauptakteure im Promotionsritus finnischer Universitäten sind der sogenannte Kustos, als Wächter über das Verfahren, und der Opponent, als von der Fakultät bestellter wissenschaftlicher Argumentationsgegner des Kandidaten. Doktorand und Opponent führen im Rahmen des öffentlichen Kolloquiums ein intensives wissenschaftliches Streitgespräch von bis zu sechs Stunden Dauer vor einem interessierten Fachpublikum, das über Pressemitteilungen eingeladen wird. Der Kustos achtet auf die Einhaltung der Regeln des Streitgespräches und beteiligt das Auditorium. Das Vorschlagsrecht für die Bewertung durch die Fakultät liegt beim Opponenten, der damit eine sehr einflussreiche Rolle im Verfahren innehat.

Zum ersten Mal wurde mit Prof. Dr. Andreas von Schubert ein Professor der Wismarer Hochschule zum Opponenten in einem Promotionsverfahren an der finnischen Universität bestellt. „Opponent wird man in seinem Leben höchstens zwei- oder dreimal, denn das ist eine besondere Ehre“, so Prof. Dr. Juhani Laurinkari von der Universität Kuopio. Prof. Dr. von Schubert wurde 2006 an der Hochschule Wismar für das Lehrgebiet Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Human Resources Management berufen und hat sich seit Jahren besonders dem wissenschaftlichen Nachwuchs verschrieben. Das finnisch-deutsche Doktorandenprogramm leitet er für die Hochschule Wismar gemeinsam mit der Graduate School. „Der erfolgreiche Abschluss der Doktoranden in einem internationalen Promotionsprogramm der Hochschule Wismar mit einer forschungsstarken Universität zeigt, dass es längst überfällig ist, dass wissenschaftlich erfolgreichen Bereichen von Fachhochschulen ein eigenes Promotionsrecht zuerkannt wird“, so Prof. von Schubert. 

Herr Ruhnke ist als Dozent an der Fielmann Akademie Schloss Plön und an der Fachhochschule Lübeck für Augenoptik und Betriebswirtschaftslehre tätig und war von Anfang an im kooperativen Promotionsprogramm der Uni Kuopio und der Hochschule Wismar. Betreuer der vierjährigen Arbeit waren Prof. Dr. Günther Ringle vom Institut für Geld und Kapitalverkehr an der Universität Hamburg  und von Prof. Dr. Juhani Laurinkari von der University of Eastern Finland. Als Gutachter waren Prof. Dr. Markus Hanisch von der Humboldt-Universität zu Berlin und Prof. Dr. Andreas von Schubert von der Hochschule Wismar tätig. Der 48jährige Tobias Ruhnke, Vater eines kleinen Sohnes, hat in diesen vier Jahren parallel zu seiner beruflichen Vollzeittätigkeit und zum Schreiben an der Dissertation ein Lehrprogramm absolviert, das einem Umfang von 90 Kredits entspricht. Dieses Pensum ist vergleichbar mit dem eines vollständigen Masterprogramms und erforderte regelmäßige intensive Gespräche mit den Betreuern in Kuopio sowie in Wismar. Organisatorische und finanzielle Unterstützung erhalten in diesem Programm alle Doktoranden durch die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sowie die Graduate School der Hochschule Wismar.

Noch im Mai dieses Jahres wird ein weiterer Nachwuchswissenschaftler seine Doktorarbeit an der Partnerfakultät in Kuopio verteidigen. Hier zeigt sich der innovative Charakter des Programms, der in der strukturierten Vorgehensweise und damit einhergehend in der Abkehr von Einzelfalllösungen liegt. „Ich freue mich über die internationale Zusammenarbeit im Interesse der Doktoranden auf hohem wissenschaftlichen Niveau. Solche Erfolge brauchen Vertrauen, aber auch eine Förderung auf Dauer“, ergänzt die Leiterin der Graduate School, Dr. Antje Bernier.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Andreas von Schubert, Telefon: 03841 753-75 33 bzw. E-Mail: andreas.vonschubert@hs-wismar.de.


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